AKTUELLES
LANDARBEITERKAMMER FÜR SALZBURG
Forstunfälle - Ausbildung und Vorschriften schützen
30.01.2024
Arbeiten im Wald sind nicht nur körperlich eine Herausforderung, sondern auch mit hohen Gefahren verbunden. Unfälle haben neben schweren Verletzungen leider auch nicht selten den Tod zur Folge. In den Medien wird über diese tragischen Ereignisse oftmals berichtet und viele Institutionen fordern strengere Regelungen für Forstarbeiter*innen.
Auch wir als
Interessenvertretungen sprechen uns für bestmögliche Aus- und Weiterbildungen
sowie Sicherheitsstandards, um Unfallgefahren so gering wie möglich zu halten,
aus.
Die Berichterstattung differenziert jedoch nicht hinsichtlich der verunglückten
Personen.
Je nachdem wer im Wald tätig ist, gelten nämlich unterschiedliche
Sicherheitsvorschriften.
Im Grunde lassen sich hierbei drei Erwerbsarten bei der Bewirtschaftung im
Bereich Forst unterscheiden: Einsatz von Forstarbeitnehmer*innen durch land-
und forstwirtschaftliche Betriebe, gewerbliche Schlägerungsunternehmen oder
Selbständige mit ihren eigenen Forstflächen.
Nach Rücksprache mit anderen Institutionen schätzen die Landarbeiterkammern,
dass fast 80% der Waldunfälle auf den gewerblichen und den selbständigen
Bereich entfallen und nur ca. 20% der Unfälle unselbständig Beschäftigte der
Land- und Forstwirtschaft betreffen.
Den höchsten Standard mit den strengsten Schutzvorschriften weist nämlich der
Sektor der land- und forstwirtschaftlichen Forstbetriebe mit deren
Forstarbeiter*innen auf. Für diese gelten das Landarbeitsgesetz 2021 (LAG) mit
der land- und forstwirtschaftlichen Arbeitsmittelverordnung (LF AM VO). Diese
Rechtsquellen enthalten eigene Regelungen für Arbeiten im Forst. So dürfen zum
Beispiel Motorsägen nur von körperlich und geistig geeigneten Personen bedient
werden, die die Grundsätze der Motorsägenarbeitstechnik
beherrschen müssen. Außerdem muss sich eine weitere Person in Rufweite
aufhalten (sog. Einzelschlägerungsverbot), um die Rettungskette einzuleiten.
„Diese Maßnahmen haben dazu geführt, dass seit den neunziger Jahren die
Forstunfälle im Bereich der Arbeitnehmer*innen der Land- und Forstbetriebe
kontinuierlich zurückgehen - wobei natürlich jeder Unfall einer zu viel ist!“,
so ÖLAKT-Vorsitzender Präsident Ing. Andreas Freistetter.
Großen Anteil an einer sicheren Arbeitsweise hat die qualitative Lehrausbildung
zum/zur Forstfacharbeiter*in. Die österreichischen Forstbetriebe bilden ihre
Arbeitnehmer*innen praxisrelevant aus und wissen ob der Gefahren im Wald.
Die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe stellen den bei ihnen
beschäftigten Forstarbeiter*innen hochwertige Schutzausrüstungen zur Verfügung
und sorgen damit für eine deutliche Erhöhung der Sicherheit bei Forstarbeiten.
„Die Sicherheit unserer Mitarbeiter ist uns sehr wichtig. Sicherheit beginnt
bei der Ausbildung und braucht persönliche Schutzausrüstung, aber auch gutes
Werkzeug und nicht zuletzt ein gutes Arbeitsklima. Wir investieren gerne in die
Ausbildung und Sicherheit unserer Fachkräfte“ betont Felix Montecuccoli,
Präsident der Land&Forst Betriebe in Österreich.